Projekt
- Wettbewerb, 2.Platz
Ort
- Nordhorn
Fertigstellung
Brutto-Grundfläche
Architekt
- Lindschulte / Herrmann
Projektbeschreibung
Städtebau
Gegenüber den schönen alten Eichen einer ehemaligen Hofstelle, an der Ecke Oorder Weg / Frida-Kahlo-Weg bildet ein neuer öffentlicher Platz den Auftakt in das neue Quartier. Hier befindet sich auch der Haupteingang in die neue Kindertageseinrichtung. Die kleinen Häuser mit rot gedeckten Satteldächern fügen sich in Maßstab und Struktur in die Umgebung ein und schaffen gleichzeitig eine klare Adresse für die einzelnen Gruppen.
Das neue Gebäude definiert ganz selbstverständlich drei wichtige Außenräume, den einladenden Vorplatz, einen großzügigen, geschützten Außenspielbereich mit über 2.400m² Fläche und einen separaten, gut sortierten Parkplatz für Pkw. Auf dem Grundstück sind die Verkehrswege deutlich voneinander getrennt. Parkplätze samt Anlieferung und Müllhäuschen befinden sich im rückwärtigen Bereich des Grundstücks, fußläufige Erschließung und Fahrradstellplätze sind im Bereich des neuen Vorplatzes organisiert.
Räumliche Organisation
Das zentrale Foyer bereitet den Kindern einen herzlichen Empfang. Der hohe und helle Raum bietet Eltern und Erzieher:innen eine gute Gelegenheit, sich zu treffen, auszutauschen und zu informieren. Sitzecken laden zum Verweilen ein. Die natürliche Belichtung durch Dachfenster sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Das Foyer und der angrenzende Bewegungsraum lassen sich dank einer mobilen Trennwand in einen großen flexibel nutzbaren Veranstaltungsraum umwandeln.
Die interne Erschließung ist klar organisiert und ermöglicht eine intuitive und einfache Orientierung in dem Gebäude. Durch die natürliche Belichtung, die offenen Dachstühle und die offenen Garderoben wirkt der Flur jedoch nie monoton, sondern entfaltet ein interessantes räumliches Erlebnis. Der Flur dient somit nicht nur als Zugang zu den Gruppen und dem Garten, sondern hat selbst große Aufenthaltsqualitäten und kann auch als gruppenübergreifender Spielflur genutzt werden.
Die Gruppenräume der Krippe und des Regelbereiches sind ähnlich strukturiert, so dass eine flexible Nutzungsanpassung zwischen Krippen- und Regelbereich jederzeit möglich ist. Das Gebäude lässt sich problemlos um eine zusätzliche Gruppe erweitern. In jeder Gruppe ermöglicht eine Terrassentür auch einen direkten Zugang zum Garten.
Die Gruppenräume haben eine klare geometrische Form. Die verschiedenen Bereiche wie Morgenkreis, Leseecke, Kletterbereich, etc. können durch Möbel hergestellt und laufend an die Bedürfnisse angepasst werden. Der offene Dachstuhl bietet die Möglichkeit, eine zweite Ebene (Kuschelecke) oberhalb der Nebenräume zu installieren.
Nachhaltigkeit
Die meisten Aufenthaltsräume werden bis in den First geöffnet. Die Räume werden über eine Firstverglasung zusätzlich belichtet. Die Raumgeometrie eignet sich durch den thermischen Effekt außerdem sehr gut für eine natürliche Be- und Entlüftung. Über CO2-Sensoren werden Fenstermotoren in der Fassade und dem Dach angesteuert für eine effektive und nachhaltige Belüftung. Die hohe thermische Masse sorgt dabei dafür, dass das Gebäude nicht auskühlt, sondern angenehm behaglich bleibt.
Im Bereich der Nebenräume werden anstelle der Dachfenster im gleichen Format PV-Module in den Dachreiter integriert, so dass ein einheitliches Erscheinungsbild gegeben ist. In Kombination mit einer Wärmepumpe und einer Fußbodenheizung schlagen wir ein bewährtes und nachhaltiges System vor.
Mit lokalen Backsteinen, Tonziegeln und Holzfenstern werden natürliche, wartungsarme und langlebige Materialien verbaut.


