Projekt
- Wettbewerb, 2.Platz
Ort
- Nordhorn
Fertigstellung
- 2022
Brutto-Grundfläche
Architekt
- Lindschulte / Beike + Herrmann
Projektbeschreibung
Erhalt und Umbau
Reuse, Reduce, Reuse, Recycle – es ist längst bekannt, dass wir diese Strategien bei Bestandsgebäuden anwenden sollten.. In dieser Reihenfolge gilt es schon längst mit dem Bestand umzugehen. Material wird knapper und teurer, der Ressourcen- sowie Energieverbrauch muss reduziert werden. Vor diesem Hintergrund verfolgt unser Entwurf das Ziel, den Bestand so weit wie möglich in einem sinnvollen Rahmen zu erhalten. Unter dem Eindruck von Materialknappheit und der Erfordernis Energie einzusparen verfolgt unser Entwurfsansatz folgerichtig den Bestand so weit wie möglich in einem sinnvollen Rahmen zu erhalten. Die sehr solide Struktur aus Stahlbeton und Ziegelmauerwerk soll resourcenschonend umgebaut und geschickt erweitert werden. Dadurch wird eine große Menge Abbruch-Müll vermieden und CO2 eingespart in Form von Material und Herstellungsenergie.
Dabei gilt es, den Bestand so zu transformieren, dass aus einem etwas sperrigen BestandsgGebäude ein sinnvoller Stadtbaustein wird.
Städtebauliche Idee
Das Gebiet um den Bahnhof ist für die städtebauliche Entwicklung von höchster Relevanz. Für Besucher*innen und Bahnreisende bildet dieses Quartier den Auftakt in die Nordhorner Innenstadt. Es gilt, an diesem Standort eine einladende und angemessen urbane Situation zu entwickeln. Durch die Erweiterung eines Gebäudeschenkels entsteht in Ergänzung zum zukünftigen Bahnhofsgebäude ein schöner Vorplatz mit Caféterrasse unter einem schattenspendenden Baumhain mit hoher Aufenthaltsqualität. Durch den Teilrückbau des Bestandes im Kreuzungsbereich und die Ausbildung eines Arkadenganges an dem vorspringenden Gebäudeteil entsteht eine großzügige Wegebeziehung für Fußgänger und Radfahrer entlang des Stadtrings.
In dem Innenhof werden sehr platzsparende Parktürme aufgestellt, in denen ausreichend Parkplätz untergebracht werden können. Durch diese Konzentration der Parkplätze ist es möglich, die Hofflächen zu entsiegeln und zu begrünen, so dass auch der Hof in großen Bereichen frei vom Autoverkehr eine hohe Aufenthaltsqualität bekommt. Durch die angemessene Verdichtung, den Erhalt und die Stärkung des Grünzuges entsteht so insgesamt ein neues identitätsstiftendes Quartier als Auftakt in die Innenstadt von Nordhorn.
Kräftiger Sockel mit leichter Dachlandschaft
Der zweigeschossige Bestand aus Ziegelstein wird einheitlich dunkel gestrichen und bildet den städtischen Sockel für eine leichte und filigrane ein- bis zweigeschossige Aufstockung. Insgesamt ist das Gebäude vier Geschosse hoch, wobei durch die zahlreichen Vor- und Rücksprünge des letzten obersten Geschosses eine lebendige Dachlandschaft mit nutzbaren Außenräumen entsteht. Die Gebäudehöhe fügt sich gut in die Umgebung ein. Bewussßt wird auf einen Hochpunkt an der Bahnhofskreuzung verzichtet zugunsten einer ruhigen und angemessenen Stadtlandschaft.
Die neue Aufstockung ist als gute gedämmte leichte Holz-Ständerkonstruktion geplant. Eine vorgehängte Fassade aus Polycarbonat-Platten verleiht dem Gebäude eine luftige Leichtigkeit und führt zu einer einheitlichen und ruhigen Erscheinung der Dachlandschaft.


